Die Auswahl der Pflanzen und die Zusammenstellung orientieren sich an den ältesten Werken und Bilder zur Garten- und Pflanzenkunde wie z. B. dem Paradiesgärtlein (Gemälde, Oberrheinischer Meister, um 1410/20), dem Hortulus – dem Kräuterbuch Walafrid Strabos (um 842), an den Pflanzenarten, die auf den Hofgütern Karl des Großen (742-814) enthalten sein sollten oder an der Pflanzenempfehlung von Johannes Colerus für einen Bauerngarten (um 16. Jh.). Viele mittelalterliche Klostergärten waren vor allem Kräutergärten; die Grenze zum Apothekergarten ist fließend.
Pflanzenbeispiele aus dem Hortulus sind: Muskatellersalbei, Andorn, Minze, Liebstöckel, Madonnenlilie, Rainfarn, Weinraute, Salbei, Lavendel, Deutsche Schwertlilie, Ysop, Eberraute, Wermut, Schlafmohn.
Beispiele aus der Pflanzenliste Karl des Großen („Capitulare de villis“): Rainfarn, Hauswurz, Rosmarin, Krapp, Salbei, Weinraute, Schlafmohn, Minze, Deutsche Schwertlilie, Diptam, Wilde Karde, Wegwarte, Eberraute, Echter Eibisch.
Ein Beispiel aus der Pflanzenempfehlung für einen Bauerngarten nach Johannes Colerus ist die Osterluzei.
Im Magdalenengarten wachsen auch Pflanzen, die der Hl. Maria zugeordnet sind. Ihre Tugenden, ihr Leiden sind in den allbekannten Blumen und Kräutern symbolisiert. Die Rose, Lilie, Marienröslein, Goldlack, Levkoje, Schwertlilie, Malve, Zeitlose, Veilchen und die Schlüsselblume (Quelle: Kleiner Kräutergarten). Es gibt auch Pflanzen, die in ihrer volkstümlichen Bezeichnung mit der österlichen Figur Maria Magdalena in Zusammenhang gebracht werden. So trägt zum Beispiel der Narden-Baldrian (Indischer Baldrian) diesen Namen, denn aus ihm wird das köstliche Nardenöl hergestellt, das wir aus biblischen und antiken Quellen her kennen. In manchen Gegenden sagt man zur Kamille Magdalenenkraut (Marimattalenachrud: Appenzell). Wahrscheinlich wird damit auf den guten Duft bzw. auf die große heilende Wirkung dieser Heilpflanze Bezug genommen.



Die Gartenbank

Zum Verweilen hat Nobi Bühler, Schlosser, Metallbauprofi und Kunstschmied mit eigener Werkstatt in der Krozinger Straße 7 in Staufen, die weiße Bank als Dauerleihgabe zur Verfügung gestellt.



Die St.-Magdalenenkapelle
Broschüre vom Arbeitskreis Staufener Stadtbild e.V.
Text: Jörg Martin
Fotos: Andrea Eberle, Volker Siehr, Pitty Schöttler, Stadtarchiv Staufen
Gestaltung: www.zeichenwege-eberle.de